sie bereits einmal Schmerzen empfunden haben, kann es schon alleine deswegen zum Urinieren außerhalb des Katzenklos kommen. Eine Katze, die früher immer reinlich war und plötzlich überall in die Stube macht, ist auf jeden Fall krank und gehört schleunigst dem Tierarzt vorgestellt.
Achtung: Diätfutter, die bei Blasenerkrankungen bzw. Harnsteinen empfohlen werden, enthalten oftmals Substanzen zum Ansäuern, oder es fehlen ihnen sogar wichtige Mineralien. Sie sind daher nie als Dauerfutter zu geben und helfen meistens nur vorübergehend. Trockenfutter - auch als Diät - ist für Katzen komplett ungeeignet. Statt dessen sollte auf eine gesunde Ernährung mit viel Fleisch - am besten roh - umgestellt werden (vgl. auch hier).
Auch für Hunde stellen solche Diätfutter eine Mangelernährung dar. Mehr dazu hier.
Eine Reihe von inneren Erkrankungen wie Nierenprobleme, Schilddrüsen- und andere hormonelle Erkrankungen können ebenfalls dazu führen, dass das Haustier „unsauber“ wird. Oft sind dann noch andere Symptome zu beobachten, und es sollte der Tierarzt aufgesucht werden.
Wenn möglich, sollte etwas Harn aufgefangen und möglichst „frisch“ dem Tierarzt mitgebracht werden. Dieser sollte dann an ein externes Labor geschickt und auf Sedimente, Bakterien und anderes untersucht werden. Im Fall einer bakteriell bedingten Blasenentzündung sollte gleich ein Antibiogramm mit in Auftrag gegeben werden, damit das richtige Antibiotikum ausgewählt werden kann. Denn nichts ist langwieriger und auch belastender für das Tier als eine fehlbehandelte Entzündung im Harntrakt, die immer wieder aufflammt und im schlimmsten Fall zu Nierenproblemen führen kann.
Bei älteren Hunden kann eine kastrationsbedingte Inkontinenz auftreten, und manche Tiere, die Probleme wie Spondylose, Arthrose und HD im hinteren Bereich der Wirbelsäule haben, können mit der Zeit die Kontrolle über den Schließmuskel verlieren, so dass auch eine Kot-Inkontinenz auftreten kann.
Wenn also alle möglichen organischen Ursachen für die „Unsauberkeit“ abgeklärt sind, dann sind vielleicht verhaltensbedingte in Erwägung zu ziehen. Aber auch diese sind nicht auf Launen des Tieres zurückzuführen, sondern haben in der Regel einen ernsten Hintergrund.

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Anmerkung: Dieser Beitrag - sowie auch andere in diesem Portal - ersetzt keinesfalls den Besuch beim Tierarzt!
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