Hunde aus dem Süden

Hunde aus dem Süden

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Sie kommen mit dem Flugzeug, mit dem Auto oder mit der Bahn. Einige haben schon eine neue Familie, andere suchen noch eine. Schließlich sind sie in Deutschland und müssen mit der neuen Situation fertig werden, genauso wie die Menschen, die sie aufnehmen. Das gestaltet sich oft schwieriger als gedacht. Manchmal hat man den Eindruck, einen Hund aus dem Süden aufzunehmen ist, als adoptiere man ein Waisenkind aus einem anderen Land. Und dies sowohl gefühlsmäßig als auch im Alltagsleben.

Was ist anders an südländischen Hunden als an mitteleuropäischen? Hunde aus dem Süden sind tatsächlich oft ganz anders als unsere Hunde. Wer dies bestreitet, betreibt Augenwischerei. Es ist nicht positiv und auch nicht negativ, sondern spannend und aufregend. Diese Hunde haben eine deutliche Körpersprache und einen ungewöhnlich großen Freiheitsdrang. Entweder handelt es sich um Straßenhunde, die oft seit Generationen in kleinen Rudeln oder alleine leben, auf dem Land oder in Städten herumstreunen und sich abenteuerlich durchs Leben schlagen.

Oder es sind Hunde, die von Menschen gezüchtet wurden, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, dann aber irgendwann „überflüssig“ wurden. Manchmal werden sie ausgesetzt und manchmal in Tierheimen abgegeben. Fast immer aber haben sie ein Schicksal hinter sich, über das niemand Bescheid weiß.

Einen südländischen Hund als Familienmitglied aufzunehmen kann zu ungeahnten Problemen und Überraschungen führen: Die meisten Hunde aus dem Süden haben einen hohen Jagdtrieb, einen großen Drang nach Unabhängigkeit und eine hohe Sensibilität, manchmal leider auch Aggressivität. Je eher man richtig mit diesen Dingen umgeht, desto schneller wird der Hund eine gute Bindung zu seinen neuen Besitzern aufbauen, sich eingliedern und – vor allem – ein stressfreies Leben führen können. Auch Erkrankungen, die die Hunde aus den Herkunftsländern mitbringen können, müssen oft umfassend und sehr gezielt behandelt werden.

Folgendes Buch hilft, sich auf die Bedürfnisse eines südländischen Hundes einzustellen und gemeinsam einen neuen Anfang zu machen: Martina Nau, Hunde aus dem Süden.

Dieser Text ist entnommen aus "HundeSchnauze" Nr. 1, 2009, mit freundlicher Genehmigung der Uelzener Versicherungen, Autorin Dorothee Dahl.

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